Während sich Frankreich nicht großartig vom Islam oder der orientalischen Kultur beeinflussen ließ, entstanden dort gerade mit König Heinrich dem IV. viele den italienischen Lustgarten nachempfundene Gartenanlagen, doch auch alter französischer Tradition im Gartenbau wurde stets gehuldigt. Der typische französische Garten aber jedoch entstand unter der Regie des André Le Norte.
Der gestaltet den Garten von Versailles für den König Ludwig XIV. Das Grundprinzip der Symmetrie trat hierbei stark in den Vordergrund, nicht die Ebenen eines Gartens spielten, wie bei den italienischen Gärten eine große Rolle, sondern der Formschnitt der Pflanzen und Hecken, Bäume, die Anordnung der Skulpturen, Brunnen und Beete. So konkurrierten in europäischen Gärten also der französische und der italienische Stil.
Zeugen des französischen Stils finden sich unter anderem in den Gärten von Versailles und Vaux-leVicomte, frühe, noch stark italienische sind die Gärten des Schloss Chenonceau am Cher oder Brecy in der Normandie. In späterer Zeit änderte sich der französische Stil in den sogenannten „späten französischen Stil“.
Dabei wurden Teile des englischen Stils integriert, der Formschnitt vernachlässigt, auch andere Elemente des klassischen französischen Gartens entfielen. Auch dieser Stil hat Geschichte geschrieben und zeigt sich beispielsweise im Park von Monceau, den städtischen Anlagen von Paris, der Bois de Boulongne und Bois de Vincennes.
Wo Spaniens Gärten blühen
Die Spanier entwarfen ihre Gärten in den Anfängen unter maurischem, also islamischen Einfluss. Irgendwann im 16. Jahrhundert aber wurden die Mauren aus Spanien vertrieben, mit Ihnen endete auch die Zeit der prachtvollen Gärten, die unter Haschem II im Jahre 100 ihren Höhepunkt gefunden hatte. Hier gab es streng dem symmetrischen Begriff untergeordnete Prachtgärten, überladen mit Blüten.
Der europäische Einfluss machte sich zuerst an den Höfen der Portugiesen bemerkbar. Auch hier, wie in Resteuropa brachte der Handel mit Übersee neuen Reichtum und Luxus in den Gärten. In Portugal war es der Handel mit Indien, der den Reichtum brachte.
Doch auch der Brasilienhandel spülte ungeahnte Finanzen in die Geldbörsen der Händler. Entsprechende teuer und mit aller Raffinesse ausgestattete Gärten entstanden. Durch den Handel mit Indien, Südamerika und anderen Ländern gelangten auch große Mengen orientalischer, exotischer Pflanzen nach Europa. Wer etwas auf sich hielt, pflanzte Exoten.